Mais gehört zusammen mit allen uns bekannten Getreidesorten zur Familie der Süßgräser. Als eine der ältesten Kulturpflanzen geht seine Entstehung im tropischen Regenwald Zentralmexikos vor ca. 9000 Jahren wahrscheinlich auf das Wildgras Teosinte zurück. Für die Inka und Maya bekam Mais u.a. wegen seines hohen Eiweißgehaltes eine zentrale Bedeutung.
1493 brachte Kolumbus aus der Karibik die ersten Maiskörner nach Europa und im Gegensatz zu vielen anderen von ihm entdeckten Pflanzenarten erkannte man schnell die Vorzüge dieses Gewächses, so dass bereits in den 1520er Jahren in Spanien die ersten Felder bebaut wurden. Über Kreta gelangte der Mais in das östliche Mittelmeergebiet, wo er sich besonders auf dem Gebiet der heutigen Türkei verbreitete. Von dort kam der Mais nach Mitteleuropa, wo sich die meisten Menschen über die tatsächliche Herkunft nicht bewusst waren und ihm den Namen "Türkisch Korn" gaben.
Im 18. Jahrhundert bekam Mais zunächst in den wärmeren Gebieten wie Österreich, Tirol aber auch im deutschen Rheinland eine gewisse Bedeutung. Diese wuchs erst, als man um 1800 begann Sorten zu züchten, die auch für das kühlere Norddeutschland geeignet waren. Trotzdem blieb der Mais-Anteil in der deutschen Landwirtschaft im gesamten 19. Jahrhundert unter 1 Prozent. Erst Mitte der 1960er Jahre wurden durch enormen Züchtungsaufwand Sorten geschaffen, die einen Anbau im gesamten Bundesgebiet wirtschaftlich machten. Seitdem vergrößert sich der Anbauanteil stetig, so dass in manchen Gebieten bereits von einer "Vermaisung" der Landschaft gesprochen wird.
Initiative zur Erhaltung historischer Gemüsesorten