Die Heimatstadt des "Lungo Fiorentino" (="langer Florentiner") ist die toskanische Hauptstadt Florenz. Von hier verbreitete sich die ursprüngliche Regionalsorte mit dem nussigen Aroma über Italien nach Europa in die ganze Welt. Typisch für diese Sorte ist sein kantiges Profil, so haben die quer geschnittenen Scheiben eine sternartige Form.
Doch Florenz verdanken wir nicht nur alte Zucchinisorten, die Renaissance oder die Werke Michelangelos, sondern auch den Kapitalismus. Die Kaufleute der reichen Medici waren es, die ab dem 14. Jahrhundert erstmalig ein modernes Handels- und Rechnungswesen einführten und dieses bis zu Beginn der Neuzeit um das Jahr 1500 perfektionierten. Seitdem war das Ziel eines jeden Kaufmanns nicht mehr reich und wohlhabend zu sein, sondern noch reicher und noch wohlhabender zu werden. Das Prinzip der Geldvermehrung durch Erwirtschaftung eines Mehrwerts war geboren und der Kapitalismus mit seinem fortwährenden Drang nach Wachstum und Expansion begann sich in der ganzen Welt zu verbreiten.
Einen ähnlich expansiven Charakter hat der "Lungo Fiorentino", der im Garten gigantische Ausmaße annehmen kann, wenn man ihn wachsen lässt. Doch anders als der moderne Finanzkapitalismus scheint er seine Grenzen zu kennen und hört irgendwann von ganz allein auf zu wachsen.
Initiative zur Erhaltung historischer Gemüsesorten