Ähnlich wie die Stangenbohne „Hildesheimer“ ruhte die Deister Ackerbohne jahrzehntelang in einer Genbank und wurde praktisch nicht mehr angebaut. Wahrscheinlich hatte sie irgendwann eine regionale Bedeutung, sonst wäre sie nicht zu ihrem Namen gekommen.
Das Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung setzte sie 2012 mit vielen anderen alten deutschen Bohnensorten auf eine rote Liste, um auf die Gefährdung dieser Sorten aufmerksam zu machen. Der VEN (Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt) sowie der „Vermehrungsgarten Hannover“ haben sich seitdem dieser vergessenen Regionalsorte angenommen und versuchen, sie in Zukunft wieder einem größeren Publikum zugänglich zu machen.
Die Pflanzen mögen tiefgründigen, lehmigen Boden und werden über einen Meter hoch. Die Samen können und sollten schon früh gesät werden, weil die Pflanze einstellige Minustemperaturen gut verträgt und dadurch die Wahrscheinlichkeit von Krankheiten und Blattlausbefall sinkt. Die Bohne besitzt, wie viele andere Hülsenfrüchte auch, die Fähigkeit, Luftstickstoff durch sogenannte Knöllchenbakterien an den Wurzeln zu binden. Sie benötigt deshalb keine Düngung und kann sogar nachfolgende Kulturen mit denen von ihr im Boden angereicherten Nährstoffen versorgen. Im ökologischen Landbau sind Hülsenfrüchte deshalb von großem Wert.
Initiative zur Erhaltung historischer Gemüsesorten