Monstranzbohne

Um diese Bohne ranken sich einige Legenden. Eine stammt aus dem kleinen Ort Merkershausen aus Unterfranken, das 1631 im 30jährigen Krieg vom schwedischen Heer verwüstet und niedergebrannt wurde. Die meisten Einwohner kamen dabei ums Leben und der Ort blieb für Jahrzehnte unbewohnt. Nach Jahren wunderte man sich über einige Pflanzen der Monstranzbohne, die in der Nähe des Ortes wuchsen und man fand an dieser Stelle die vergrabenen Wertgegenstände aus der Kirche von Merkershausen. Vermutlich hatte der Pfarrer das Unheil geahnt, die Gegenstände vergraben und die Stelle mit einer Saat von Monstranzbohnen markiert, um sie später wiederzufinden.

 

Die Stangenbohne wurde früher in vielen Klöstern angebaut, vor allem wegen ihrer geheimnisvollen Zeichnung, die an eine Monstranz erinnert, ein Gefäß in katholischen Kirchen, das zur Aufbewahrung der Hostien dient. Bei manchen Sorten sind außerdem Flügel zu erkennen, so dass die Bohne auch „Engelsbohne“ genannt wurde. Die getrockneten Bohnen wurden auch gerne als Schmuck verwendet oder es wurden damit Rosenkränze hergestellt, indem man die Bohnen mit heißen Nadeln durchstach und sie auffädelte. Bauern säten die Bohnen oft an den Rändern ihrer Felder, um diese vor Hagel und Unwetter zu schützen.