Gartenmelde


 

Die Gartenmelde stammt ursprünglich aus Vorderasien, war aber schon in der Antike eine verbreitete Nutz- und Heilpflanze im Mittelmeerraum. Die Römer haben die Pflanze in ihrer Literatur ausführlich beschrieben und verbreiteten sie auf ihren Feldzügen in ganz Europa, was sich aus Küchenabfällen römischer Kastelle schließen lässt.

 

Bis zum späten Mittelalter war sie in Deutschland die wichtigste Spinatpflanze überhaupt, bis sie von dem uns heute bekannten Spinat abgelöst und schon ab dem 18. Jahrhundert kaum noch angebaut wurde. Auch ihre Heilkraft wusste man im Mittelalter noch zu schätzen, was besonders aus den Schriften Hildegard von Bingens hervorgeht.

 

Die Gartenmelde ist auf Märkten kaum zu finden, weil ihre Blätter rasch verwelken. Im Garten ist sie aber eine unkomplizierte Kulturart, sie gedeiht auf allen Böden und man erhält rasch größere Blattmassen. Die Pflanze hat feinere Blätter als der „echte“ Spinat und ist milder im Geschmack. Die jungen Blätter können auch roh gegessen werden.

 

Die Sorte „Rubinrot“ ist eine Lokalsorte aus dem österreichischen Burgenland und wird von der Arche Noah erhalten. Die Arche Noah ist eine österreichische Gesellschaft zur Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt mit über 8000 Mitgliedern und ist damit die größte Organisation dieser Art im deutschsprachigen Raum. Gegründet wurde sie 1989 auf Initiative von Gärtnern und Bauern, die das zunehmende Verschwinden traditioneller Lokalsorten beklagten.