Zuckerwurzel


 

Die Heimat der Zuckerwurzel liegt in Ostasien, wahrscheinlich entstanden ihre ersten Kulturformen in China, wo sie heute noch in größerem Umfang angebaut wird. Die ursprüngliche Wildform erstreckte sich vom Kaukasus bis nach Sibirien.

 

Als sie im 15. Jahrhundert über Russland nach Europa kam, galt sie zunächst in adligen Kreisen als Delikatesse und wurde für Süßspeisen und zur Zuckerherstellung verwendet. Ihr Anbau verbreitete sich rasch und bis ins 19. Jahrhundert war sie in Mitteleuropa eine beliebte Nutzpflanze.

 

Verdrängt wurde sie schließlich von der Kartoffel und der, für die industrielle Zuckerherstellung besser geeigneten, Zuckerrübe. Als Heilpflanze war sie noch für längere Zeit von Bedeutung und Leonhart Fuchs bemerkte in seinem Kräuter- und Gemüsebuch bereits 1543: "Die Sisern machen lust zu den Eelichen wercken unnd stercken das hertz". In jüngster Zeit werden Zuckerwurzeln besonders in der Gourmetküche aber auch in vielen Nutzgärten wiederentdeckt.

 

Die Zuckerwurzel gehört wie die Karotte oder Pastinake zur Familie der Doldenblütler. Sie erreicht Wuchshöhen von etwa 100 bis 150 Zentimeter und ist eine ausdauernde, frostfeste Pflanze. Die Wurzeln bestehen aus einem Bündel von bis zu 15 fingerdicken Einzelwurzeln mit einer Länge von ca. 20cm. Sie gedeiht gut auf feuchten, nährstoffreichen Böden, ist sehr gut an das mitteleuropäische Klima angepasst und wird kaum von Pflanzenkrankheiten befallen.